Juli 2019

12. Juli 2019: Sollen die Kiesweiher bei Fahrndorf verfüllt werden und ökologisch wertvolle Flächen geschaffen werden, oder soll ein Naherholungsgebiet entstehen, Mariaposchinger Gemeinderäte diskutiert heftig über die Vorgehensweise in Sachen Kiesabbau.

Mariaposching. Am Mittwoch fanden sich neben den Gemeinderäten auch einige Zuhörer im Sitzungssaal des Rathauses ein um sich über die Planungen zum Kiesabbaugebiet Loham zu informieren. Zum Auftakt der Sitzung trug Bürgermeister Johann Tremmel vor, dass der Spatenstich zum Baubeginn der Renaturierung der Loh am 05. August geplant ist. Die Bauarbeiten werden dann beginnen. Geschäftsstellenleiterin Barbara Mendi trug dann zur Kreisumlage vor, Mariaposching muss in diesem Jahr 606.000,- € an den Landkreis abführen.

Anschließend gab der Stellvertretende Bürgermeister Josef Loibl bekannt, dass für den Ausbau des schnellen Internets mit einer Bezuschussung des nächsten Ausbauschrittes in Höhe von 480.874,00 € zu rechnen ist. Der Förderbescheid wurde am Mittwoch durch Staatsminister Albert Füracker an die Vertreter der Gemeinde übergeben. Dann trug Julia Hagner vom Landschaftspflegeverband Straubing Bogen über die Arbeitsweise des Verbandes vor. Besonders die Pflege von Hecken oder Feldgehölzen, die Beratung von Landwirten bei der Landschaftspflege, bzw. bei der Erhaltung des Landschaftsbildes werden durch den Verband durchgeführt. Auch die Pflege oder Entwicklung von ökologisch wertvollen Flächen oder die Beratung bei der Verwaltung und Betreuung von Ausgleichsflächen bzw. Ökokonten der Gemeinde fällt in das Aufgabengebiet des Verbandes. Selbstverständlich so Hagner werden die Landwirte auf Wunsch auch in Sachen Naturschutz beraten. Abschließend warb Hagner darum, dass die Gemeinde dem Pflegeverband beitritt und so ein weiterer weißer Fleck im Landkreis in Sachen Mitgliedschaft beim LPV gelöscht wird.Der Gemeinderat wird sich in den kommenden Wochen mit dem Beitritt beschäftigen.

Anschließend trug Landschaftsarchitekt Georg Kestel die Einwände zum Grünordnungsplan in Sachen  „Kiesabbaugebiet Loham, BA 1“ vor. Der Architekt stellte nochmals die beantragte Änderung des Grünordnungsplanes im Kiesabbaugebiet westlich von Fahrndorf vor. Durch Verfüllung der bestehenden Abbaugruben soll das Gebiet eine naturschutzrechtliche Aufwertung erfahren.
Dann ging er auf die einzelnen Einwände ein, besonders die Verfüllung der vorhandenen Abbaugruben stieß bei den anwesenden Zuhörern und einigen Gemeinderäten auf herbe Kritik. Ihrer Meinung nach soll der bestehende Grünordnungsplan in diesem Bereich nicht geändert werden. Die Zuhörer forderten den Erhalt der Weiher um den Gemeindebürgern eine Bademöglichkeit zu bieten auch die Flora und Fauna in dem Bereich würde erhalten bleiben. Darüber hinaus wurde der Ausbau des Geländes zum Naherholungsgebiet wie es im derzeit gültigen Grünordnungsplan festgelegt ist gefordert. Nach eingehender Beratung beschloss das Gremium den Abwägungen zum Grünordnungsplan zuzustimmen, da die Einwände der Bürger und der Nachbargemeinde Niederwinkling von Architekt Georg Kestel auch aufgrund der Grundwasser Berechnungsmodelle entkräftet und die Forderungen von Behörden und weiteren Trägern öffentlicher Belange in den Plan aufgenommen wurden.
Kestel und Bürgermeister Tremmel wiesen ausdrücklich darauf hin, dass damit nur der erste Schritt im Genehmigungsverfahren gemacht wurde. Nach der Einarbeitung der Einwände werden die Unterlagen öffentlich ausgelegt und die Bürgerinnen und Bürger können erneut Einwände vorlegen. Der Zeitpunkt der Auslegung wird in der Homepage und an den Anschlagtafeln der Gemeinde bekannt gegeben. Sowohl der Landschaftsarchitekt als auch der Bürgermeister riefen die Bürgerinnen auf diese Möglichkeit zu nutzen. Verfüllung der Weiher oder die Schaffung eines Naherholungsgebietes alle Varianten sind jetzt noch möglich, die Bürger müssen ihren Willen dazu jedoch kundtun.

Anschließend beschloss der Gemeinderat bei den Kommunalwahlen 2020 zwei Wahllokale und zwei Briefwahlbezirke einzurichten, da die Erfahrung aus den zurückliegenden Wahlen zeigt, dass die Zahl der Briefwähler ständig steigt. Beratung zur Verringerung des Stromverbrauches bei der Straßenbeleuchtung und weiter Themen im nichtöffentlichen Teil beanspruchten ebenfalls längere Zeit, schließlich endete die Sitzung gegen 23:15 Uhr.